Dienstag, 12. März 2024

12 von 12 im März

Es ist Dienstag, der 12. März, und deswegen gibt es hier heute 12 Bilder des Tages. Das ist eine liebgewonnene Tradition geworden, auf die ich mich jeden Monat freue. Die heutigen Bilder habe ich allerdings zum ersten Mal, seit ich dabei bin, nicht mit einem Fotoapparat gemacht, sondern nur mit dem Telefon. Meine kleine Digitalkamera ist mir leider letzten Monat am Strand von South Carolina in den Sand gefallen und funktioniert seitdem nicht mehr.
 
Das Frühstück besteht aus Resten: ein bisschen Hähnchenbrust, die der Junge am Sonntag zum Abendessen gebraten hat, ein Marshmallow-Muffin, den das Mädchen am Sonntag zum Frühstück gebacken hat, ein paar trockene Kohlrabischnitze von gestern.

Heute fahre ich die Kinder mit dem Auto zur Schule, weil dort dienstags Yoga für Eltern angeboten wird.

Auf dem Parkplatz mache ich schnell noch ein Foto von der fabelhaften Hose des Mädchens, die sie wunderschön mit Acrylfarben bemalt hat. Sie ist eine Künstlerin! Dann laufen die Kinder vorneweg zu ihren Klassenzimmern und ich gehe zum Yoga.

Als ich danach wieder zu Hause bin, mache ich mich daran, die Bewerbung der Kinder für die Berliner Wunschschule zusammenzustellen. Im Sommer werden wir zurück nach Deutschland ziehen. Es müssen Geburtsurkunden, Zeugnisse und weitere Unterlagen eingescannt und ausgedruckt werden. An meinem Hintergrundbild sieht man, dass ich mich gedanklich auf den Umzug vorbereite.

Um zwölf gibt es eine Schüssel Haferflocken und Knuspermüsli mit Milch. Danach habe ich einen Arzttermin im Nachbarort. Das Wartezimmer sieht aus, wie Wartezimmer halt aussehen. Die Ärztin macht einen gründlichen Vorsorge-Skin-Check. Alles ist in Ordnung.

Zu Hause trinke ich einen Kaffee und telefoniere, wie immer dienstags, mit zwei lieben Menschen. 

Dann mache ich einen kurzen Spaziergang durch die Nachbarschaft. Das Wetter ist heute wunderschön - Blauer Himmel, Sonnenschein und 17 Grad.

Man sieht ein paar erste Blüten.

Ich freue mich auf den Frühling, auch wenn ich ein bisschen wehmütig bin. Schließlich ist das unser letzter Frühling hier in New York.

Dieses Blau...

Als die Kinder nach Hause kommen, wird kurz erzählt, was die Mitschülerinnen zur selbstbemalten Hose des Mädchens gesagt haben und wie ein Lehrer wegen einer verlorenen Wette von der Bühne der Aula stage diven musste. Der Junge arbeitet danach an seiner Bio-Hausaufgabe ("A Brochure and Travel Guide Through The Digestive System"), schaufelt eine Portion Müsli in sich hinein und macht sich dann an sein Videospiel.
 
Am frühen Abend kommt der Mann von der Arbeit. Die Kinder haben Taekwondo-Training. Danach wird gemeinsam gegessen, und dann gucken wir zu viert ein bisschen "Arrested Development" und - später, zu zweit - "The Sopranos". Was die Aktualität der Serien betrifft, hinken wir einige Jahre hinterher. Wie war Euer Tag? 
 
Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro

Samstag, 17. Februar 2024

12 von 12 im Februar

Mit ein paar Tagen Verspätung kommen hier meine 12 Bilder des Tages vom Montag, den 12. Februar 2024. Den haben wir dieses Jahr in Charleston, South Carolina, verbracht. Die Kinder haben eine Woche Winterferien. Wir wohnen in einem kleinen Apartment in der Spring Street.


Das Wetter ist heute grau und nass. Es regnet den ganzen Tag. Wir halten großen Abstand zum Bordstein, wenn ein Auto vorbei fährt. Auf den Straßen gibt es viele tiefe Pfützen.

Wir laufen zu einem nahe gelegenen Frühstücksrestaurant mit dem hübschen Namen "Big Bad Breakfast". Der Mann nimmt die Huevos Rancheros Grit Bowl, das Mädchen French Toast, der Junge Chicken and Waffle und ich den Toast mit Avocado, Rucola und Rührei. Alles schmeckt sehr lecker und hält lange satt.

An so einem verregneten Tag bietet sich ein Museumsbesuch an.


Im Charleston Museum gibt es ein bisschen von Allem. Ausgestopfte Tiere und Skelette zum Beispiel.

Erinnerungen an die düstere Geschichte Charlestons. Vom 17. bis 19. Jahrhundert spielten der transatlantische und der inländische Sklavenhandel in Charleston und dem umliegenden Lowcountry eine große Rolle. Wissenschaftler schätzen, dass über vierzig Prozent aller versklavten Afrikaner, die nach Nordamerika verschleppt wurden, über den Hafen von Charleston einreisten. Diese kupfernen Plaketten mussten von versklavten Menschen getragen werden, wenn sie außerhalb ihres regulären Einsatzortes arbeiteten. 

Ananas-Porzellan, mehr oder weniger gut erhalten. Die Ananas, habe ich gelernt, war in Charleston ein Symbol von Gastfreundlichkeit.


Und in einem Raum gibt es eine Quiltausstellung mit dem Titel "The Art of Abstraction".

Nach dem Museumsbesuch laufen wir gemächlich zurück. Charleston ist eine schöne Stadt, auch bei Regen.


Unterwegs machen wir einen kurzen Stop bei "Blue Bicycle Books", wo der Mann sich ein Buch kauft.


Dann laufen wir weiter die King Street entlang und am "American Theater" vorbei, das in einer Szene des Films "The Notebook" vorkommt.


Zu Hause machen wir es uns mit einem Kaffee auf dem Sofa gemütlich und lesen. Mein Buch ist "Remarkably Bright Creatures" von Shelby van Pelt (mag ich sehr). Abends holen der Mann und der Junge Essen von einem vietnamesischen Bistro und wir schauen - aus gegebenem Anlass - "The Notebook" (mag ich nicht so). Wie war Euer Tag?

Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro.


Freitag, 12. Januar 2024

12 von 12 im Januar


2024 ist das 13. Jahr, in dem ich bei "12 von 12" mitmache. Heute kommen meine Bilder des Tages aus New York City. Ich fahre gemeinsam mit einer Freundin in die Stadt. Wir treffen uns wie immer im hintersten Wagen des Zuges. Immer wieder schön: Grand Central Terminal.
 
Vom Bahnhof laufen wir zur Subwaystation am Bryant Park, steigen dort in den F-Train und fahren nach Brooklyn. Die Gegend um die Smith-9 Streets Station ist erstmal nicht so angenehm.
 

Dann wird es netter. Wir sind im Stadtteil Red Hook unterwegs, wo ich noch nie zuvor war.


Wir trinken einen Kaffee in einem Café mit dem hübschen Namen "Black Flamingo". 

Viele Straßen hier sind menschenleer und wirken ein bisschen verschlafen. Es fährt kaum ein Auto vorbei. Verrückt, dass auch das hier New York City ist.


Wir gucken kurz in eine Distillerie hinein, wo wir ein Schlückchen Whiskey zum Probieren angeboten bekommen. Ich lehne ab, weil mein Mann und ich einen "Dry January" machen.


Dann laufen wir weiter. In der Ferne sieht man die Skyline von Manhattan.


Als Nächstes entdecken wir diesen Laden, in dem frisch gebackene Key Lime Pies verkauft werden. Ich kaufe einen Mini-Pie und wir essen ihn beim Weiterlaufen.

Dann kommen wir zum Valentino Pier. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Freiheitsstatue.

Wir laufen die Van Brunt Street entlang zum Red Hook Atlantic Basin Terminal.

Von dort geht es mit der Fähre zurück nach Manhattan. Die Fahrt kostet 4 Dollar.

Wir steigen am Pier 11 / Wall Street aus und machen uns auf den Heimweg. Ungefähr anderthalb Stunden später bin ich wieder in unserem kleinen Ort in Westchester County. Meine Tochter hat Besuch von einer Freundin. Nach einer kurzen Verschnaufpause fahre ich die Mädchen zu einer anderen Freundin in einen Nachbarort, wo sie heute zu fünft oder sechst übernachten werden. Als ich wieder zurück bin, ist eine weitere Stunde vergangen und es ist dunkel geworden. Der Mann kommt nach Hause und unterhält sich mit dem Jungen, bis das bestellte Essen da ist (es gibt Koreanisch). Jetzt freue ich mich auf einen ruhigen Abend zu dritt. 

Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro. Danke, dass du seit so vielen Jahren unsere Beiträge sammelst!
 

Montag, 8. Januar 2024

Samt vor Schilf

Der letzte Quilt des Jahres 2023 ist der erste und vorerst einzige, den ich hier im neuen Jahr zeige. Halcyon besteht aus Samtresten, improvisiert zusammengenäht, schwarzem Polyestervlies und Muslin. Der Miniquilt ist als Wandbehang gedacht. Er misst ca. 74 x 74 cm.
 
Er ist komplett von Hand gequiltet. Ich habe mit einem hitzelöslichen Stift ein Orange Peel Muster aufgezeichnet und die Zwischenräume gefüllt. Als das dunkelblaue Quiltgarn verbraucht war, habe ich mit unterschiedlichen Garnen in Braun, Gelb, Hellrosa, Lachsrosa und Hellgrau weitergemacht.

Ich nähe nicht gerne mit Samt, aber wenn alle offenen Kanten versäubert sind, mag ich ihn. Der Quiltprozess war schön, ruhig und bedächtig. Die unterschiedlichen Helligkeiten durch die unterschiedlich angeordneten Strichrichtungen gefallen mir. Von weitem sieht der Quilt aus wie aus Metallfolie.

Hier ist es ziemlich still geworden und gerade bin ich sehr blog-müde. Bis auf die monatlichen 12 von 12 (die mir ans Herz gewachsen sind) werde ich hier in nächster Zeit nichts posten. Vielen lieben Dank Allen, die nach so vielen Jahren immer noch mitlesen. Ihr findet mich auf Instagram unter bimbambuki_blog.

Samstag, 6. Januar 2024

Improv mit Denim

Im November/Dezember war Claudia (anna_macht) die Königin unserer deutschen Improv Bee "Bee Off The Cuff". Ihr Thema lautete Denim und sie wünschte sich Improv-Patchwork aus Denim in reduzierter, abstrakter, moderner Form, auch von ausrangierten Jeans und durchaus mit Nähten, Knopflöchern und anderen Details. Als Hintergrundstoff sollte ein klares Weiß verwendet werden. Möglich waren auch Akzente aus kühlen Farben. Ich habe zwei Blöcke genäht. Für den rechten habe ich eine alte, oft geflickte, mittlerweile aber unrettbare Jeans zerschnitten. Ich bin gespannt, was Claudia aus den Blöcken macht!

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Im Entstehen


Wintersonnenwende. Nur noch ein paar Tage bis Weihnachten. Der Halcyon Quilt schimmert, zu jeder Tageszeit anders. Langsam entsteht Textur. Ich wünsche Euch ruhige und friedliche Tage und ein gutes Neues Jahr.

Montag, 18. Dezember 2023

Ein unbekanntes Wort, ein neues Projekt

Seit einer ganzen Weile spiele ich morgens mit Hingabe die New York Times Spelling Bee. Mittlerweile bin ich darin auch ziemlich gut. Vor einer guten Woche kam und kam ich aber nicht auf das Pangram, also das Wort, das alle Buchstaben des Rätsels enthält. Am Tag danach erfuhr ich, dass "Halcyon" gesucht wurde. Dieses Wort hatte ich noch nie zuvor gehört.
 
Laut dem Merriam-Webster Dictionary bedeutet Halcyon: "characterized by happiness, great success, and prosperity: golden" (gekennzeichnet durch Glück, großen Erfolg und Wohlstand: golden). Das Collins Dictionary umschreibt es mit "tranquil, happy, idyllic, etc" (ruhig, glücklich, idyllisch). Ursprünglich kommt das Wort aus dem Griechischen. Im Englischen wird es wohl oft verwendet, um eine idyllische Zeit in der Vergangenheit zu beschreiben, die als besser als die heutige in Erinnerung geblieben ist. "The halcyon days of youth" (Die glücklichen Tage der Jugend). Wieder etwas gelernt.

Es gefällt mir, das Wort. Und mit diesem Wort im Kopf habe ich am Wochenende ein neues Projekt begonnen, von dem ich nicht wusste, dass es in mir steckt. Silbrig schimmernde Samtreste wurden mit Einlage verstärkt, zusammengestückelt, zu quadratischen Blöcken geschnitten und zu einem quadratischen Quilt Top genäht. Mehr dazu demnächst.